Dieser Roman schließt an mein voriges Buch „Die Kunst stillzusitzen“ an. Jahrelang schon hatte ich vorgehabt, einmal Meditationskurse zu belegen. Sie waren sehr neu für mich und erwiesen sich als hilfreich. Aber für einen Schriftsteller ist ein Ort, an dem das Erzähl-Ego zum Schweigen verurteilt ist, dennoch eine befremdliche Welt. In einer Vipassana-Klausur gibt es nur ein Hier und Jetzt, das sich ohne Störung entfaltet, während der Geist im gleichmäßigen Rhythmus von Herzschlag und Atem ruht.
Und doch … Bei einem Kurs half ich elf Tage lang in der Küche aus, die 150 Meditierende mit strikt vegetarischem Essen versorgte. Die hatten natürlich ihr Schweigegelübde abgelegt, nicht aber die Küchenhelfer. Während der Dauer des Kurses tauschten wir unsere Geschichten aus und die Gründe, warum wir hier waren. Ich entdeckte, dass einige der Helfer ihren Aufenthalt von Monat zu Monat verlängerten, dabei mal Küchendienst leisteten, mal nur meditierten.
Ich wunderte mich über diese modernen Mönche und Nonnen und dachte über den Wunsch nach, sich selbst und alle Erzählungen der stillen Leere des Vipassana zu überlassen. Ich versuchte mir eine Geschichte über das Ende allen Erzählens vorzustellen, aber es gelang mir einfach nicht. Stattdessen entstand nach und nach ein Roman, der das Verlangen nach Stille und Befreiung von sich selbst gegen die älteste und nächstliegende aller Geschichten ausspielt: Mann trifft Frau.
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