Ehebruch und andere Zerstreuungen

„Literarische Essays mit der Klarheit und sinnlichen Genauigkeit, die große Erzählliteratur auszeichnen“

The Observer

Nachdem ich Europa beendet hatte, aber noch ehe es erschienen war, bat mich der Verleger Harcourt Brace um einen Beitrag zu einem Buch mit dem Titel Men on Divorce (Männer über Scheidung). Der Verlag hatte zuvor mit Women on Divorce (Frauen über Scheidung) einen gewissen Erfolg erzielt und wollte daran anknüpfen: Männer sollten die wahre Geschichte ihrer Scheidung erzählen (ihre Erfahrungen ‚teilen‘, lautete die Formulierung), über die Gründe, den Jammer, den Schrecken etc. berichten. In meinem Antwortbrief erklärte ich höflich, ich sei erstaunlicherweise nicht geschieden, stellte aber die Überlegung an, daß Leute, die verheiratet bleiben, vielleicht zu diesem Entschluß kommen, weil sie mehr als andere über Scheidung nachdenken. Ich schrieb, ich würde gern einen Text beisteuern, sofern ich nicht über mein eigenes Leben sprechen müßte. Sie waren einverstanden.
Ich schrieb die Geschichte von Europa, eine wahre Geschichte über Ehebruch und Scheidung, neu, diesmal in Form eines Essays. Das war für mich wie eine Offenbarung. Ich war begeistert von der Möglichkeit, über zehn, fünfzehn Seiten intellektuelle Reflektionen, Zitate und eine gute Geschichte miteinander zu verweben und dadurch eine ganz andere, aber nicht weniger bewegende Wirkung erzielen zu können als durch die Form der Erzählung oder des Essays allein.

Und so entstand dieses Buch. Ich schrieb jeden Text für sich und verkaufte so weit wie möglich auch jeden für sich, hatte aber immer das Ganze im Sinn und versuchte jedesmal, mich entweder auf den Moment zu konzentrieren, in dem ein Erlebnis plötzlich einen ganzen vorhandenen Bereich von Erkenntnissen oder angelesenem Wissen erhellt – ah ja, jetzt verstehe ich! -, oder auf den Moment der geistigen Begegnung, die stattfindet, wenn man ein Buch entdeckt, einen Autor, der endlich einen einleuchtenden Sinnzusammenhang für Erfahrungen aufzeigt, die einem bis dahin rätselhaft geblieben waren.

Ich hoffe, es sind außerdem ein paar gute Geschichten und noch bessere Anekdoten dabei. Eine Geistergeschichte, eine Erzählung über Fußball und Untreue, der Bericht über eine Reise mit dem Public-Relations-Team von Benetton… Beim Schreiben – wie wunderbar, wenn man eine neue Art zu arbeiten entdeckt! – hatte ich plötzlich das Gefühl, endlich eine Form gefunden zu haben, die den Zusammenhang zwischen einem quälenden Roman wie Gute Menschen und einer locker-leichten Betrachtung der Welt wie Mein Leben im Veneto erklärt. Ich wünschte, ich könnte noch so ein Buch wie dieses schreiben, aber im Grunde weiß ich, daß das unmöglich ist.

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Pressezitate

Diskursiv und intuitiv zugleich … 13 Texte, die alle die eingehende Lektüre lohnen und einem das Gefühl geben, man habe einen warmen Abend lang auf einer Café-Terrasse beim Wein gesessen und mit ein paar wohlgesinnten Intellektuellen über den Sinn des Lebens diskutiert.

The Independent

Jeder dieser Essays offenbart eine Menschlichkeit, Anmut und Hellsichtigkeit, die all seine Werke durchdringt… die Pflicht oder die Zerstreuung, das Glanzvolle oder das Profane: Parks spielt mit den Implikationen dieser gewichtigen Konzepte für unser Leben. Daß ihm das so gut gelingt, verdankt er seinem Talent als Geschichtenerzähler und der Leichtigkeit, mit der er seine außerordentliche Belesenheit einbringt.

The Independent on Sunday

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